Gibt es sie noch, die echten Filmstars? Mit dieser Frage beschäftigt sich Regisseur Noah Baumbach in seinem neuen Film "Jay Kelly". Seine Antwort ist eindeutig: Ja, und einer von ihnen heißt George Clooney. Er spielt die Hauptrolle und verkörpert den Filmstar so überzeugend, dass man schnell vergisst, dass es eine Rolle ist. SWR Aktuell-Filmkritikerin Anna Wollner hat den Film gesehen.

Ein Star auf der Suche nach dem Leben

Clooney spielt Jay Kelly, einen alternden Hollywood-Star, der merkt, dass er wegen seiner Karriere das Leben seiner Töchter verpasst hat. Ruhm macht einsam, auch das zeigt der Film. Es folgt ein Roadtrip durch Italien, auf der Suche nach Nähe, Erinnerungen und einem neuen Lebensgefühl.

Clooney glänzt, Sandler überrascht

Regisseur Noah Baumbach sagte im Gespräch mit Anna Wollner, dass die Rolle von Anfang an für Clooney geschrieben war: Nur jemand, den das Publikum aus echten Filmen kennt, könne Jay Kelly glaubwürdig verkörpern. Auch Adam Sandler ist dabei. Er spielt den Assistenten, der Clooneys Alltag organisiert. Ernsthaft, zurückgenommen und ohne Fäkalhumor. Ein ungewohnter Ton von Sandler, der gut funktioniert. Der Film wirkt wie ein spätes Geschenk an Clooney, vielleicht sogar ein möglicher Abschied. So viel steht fest: Filmstars gibt es noch. Man muss nur genau hinschauen. "Jay Kelly" läuft jetzt im Kino, ab dem 5. Dezember auch auf Netflix.